Sobald in den Alpen die Bäume ihr Laub verloren haben und der erste Schnee fällt, beginnt die Winterzeit. Wanderwege werden unpassierbar, und die Wanderer verschwinden. Während auf der Piste die meisten Touristen massenhaft in der Schlange vor dem Sessellift stehen, bleiben die meisten Gebiete in den Bayerischen Alpen vom Massentourismus verschont. Eine Alternative wäre das Winterwandern, und zum Glück gibt es in Bayern viele Möglichkeiten dazu. Es wird auch immer beliebter, aber es ist auch nicht immer ohne Gefahr. Mit einer guten Vorbereitung schaffst du es, sicher in winterlicher Landschaft unterwegs zu sein und kannst die schöne Umgebung maximal genießen.
Eine gute Vorbereitung ist bereits die halbe Miete
Winterwandern in Bayern ist eine sehr erfüllende Tätigkeit, und mit der richtigen Vorbereitung bist du sicher unterwegs. Im Winter, vor allem bei Schneefall, kann es sehr rutschig werden. In den Bergen ist das nicht anders. Im Schnee rutscht man einfach sehr schnell weg, und so kann eine entspannte Wanderung schnell nervenaufreibend werden. Zum Glück gibt es für solche Fälle eine Lösung in Form von Grödel. Grödel kannst du unter die Bergschuhe binden und sie verleihen dir ausreichend Griff auf rutschigem Boden.
Hast du vor, im Tiefschnee wandern zu gehen? In diesem Fall sind Schneeschuhe anstelle von Grödel vielleicht die bessere Wahl. Dank der größeren Oberfläche des Schuhs wird das Gewicht besser über die Schneefläche verteilt. Dadurch hast du im Tiefschnee mehr Griff und kommst entspannter ans Ziel.

Neben den richtigen Hilfsmitteln ist es auch äußerst wichtig, dich gut auf die Strecke vorzubereiten, bevor du losziehst. Wie sieht es zum Beispiel mit Lawinenwarnungen aus? Ist die Strecke präpariert oder musst du selbst den Weg finden? Falls du wenig Erfahrung beim Winterwandern hast, ist eine präparierte Strecke vielleicht die bessere Wahl. In der Regel gibt es in den größeren Skigebieten zahlreiche Optionen. Andernfalls kannst du darüber nachdenken, eine Schneewanderung in Begleitung zu machen. Ein Schneewanderführer bringt dich sicher ans Ziel.
Winterwandern in Bayern: ab in die Bayrische Voralpen
Es ist unheimlich kalt, als wir beschließen, Winterwandern in Bayern zu gehen. Die Temperatur liegt bei -15 Grad, als wir unsere Grödel einpacken und zur kleinen Ortschaft Bichl fahren. Der Ort liegt direkt am Rand der Bayerischen Voralpen. Von München aus erreicht man Bichl in etwa einer Stunde. Die Region ist absolut perfekt zum Winterwandern.
Warum? Da dieses Gebiet sich in niedriger Höhe befindet, ist die Schneehöhe in der Regel gut überschaubar. Deswegen kommen wir mit Grödel ganz gut zurecht und können unsere somit Schneeschuhe zu Hause lassen. Außerdem ist die Lawinengefahr im Alpenvorland eher gering. Da wir die Baumgrenze nicht überschreiten auf unserer Tour, bieten die Nadelbäume an den Hängen ausreichend Schutz vor rutschigen Schneeflächen.
Kalt, weiß und magisch: Winterwandern in Bayern hat es in sich
Unser Ziel ist heute der Gipfel des Zwieselbergs. Dieser Gipfel liegt quasi eingeklemmt zwischen den Ortschaften Bad Tölz und Bichl und ist vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Da der Berg nur 1.200 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist der Berg auch für Einsteiger gut zu erreichen. Dementsprechend ist man auf dem Gipfel des Zwiesels in der Regel nie allein.
Heute allerdings ist alles anders, denn nur die wenigsten trauen sich, im Winter zu wandern. In Bayern gibt es einfach so viele schöne Ecken, wo man in aller Ruhe Winterwandern kann. Trotz extremer Kälte genießen wir die Tour. Es passiert nicht so oft, dass die Gebirgsbäche einfrieren, aber heute haben wir Riesenglück.

Sobald wir den Gipfel des Zwiesels erreicht haben, genießen wir die winterliche Aussicht über die Bayerischen Voralpen. Wir blicken auf die Benediktenwand und die Zugspitze, zwei markante Berge und sehr beliebte Ausflugsziele in dieser Region. Nach diesem schönen Anblick machen wir uns wieder auf den Weg. Wir verschwinden schon bald im Wald, und wir haben Glück. Die Sonne senkt sich langsam, und bald beginnt das Farbenspiel.
Langsam wird es Dunkel
Es dauert nicht mehr lange, bevor die Dunkelheit eintritt. Wir sind ganz allein im Wald, und es ist so unglaublich ruhig. Im Winter absorbiert der Schnee viele Geräusche. Bei jedem Schritt spüren wir, dass es langsam kälter wird. Das Farbenspiel sorgt allerdings für Entschädigung. Das warme Licht in Kombination mit der weißen Schneedecke verleiht dem Wald eine fast mystische Atmosphäre. Wir können nur staunen bei einem so schönen Nachmittag.
Und so kommen wir nach einem schönen Nachmittag und einem langen Spaziergang durch den Wald wieder am Parkplatz an. Es war wunderschön, aber schon etwas kalt. Die Grödel ziehen wir wieder aus, sie haben uns sehr geholfen, aber für heute reicht es. Auf dem Weg nach Hause freuen wir uns bereits auf ein warmes Wohnzimmer und einen wohlverdienten Jägertee.
Neugierig?
Winterwandern in Bayern macht unglaublich viel Spaß. Wer sich warm anzieht und gut vorbereitet kann, in winterlicher Landschaft eine tolle Zeit haben. Also ab ins winterliche Bayern, wo der Schnee auf dich wartet.